5. September 2023
Linda Fritzler

VPN: sicherer Netzwerkzugriff aus der Ferne

Ein VPN (Virtual Private Network oder virtuelles Privatnetzwerk) bietet Ihnen die Möglichkeit, eine geschützte Netzwerkverbindung aufzubauen. Das hilft Ihnen nicht nur im privaten, sondern vor allem auch im unternehmerischen Umfeld dabei, Ihre Sicherheitsstandards zu erhöhen. So stellen auch Homeoffice und Remote-Arbeit kein Hindernis für eine effiziente und sichere Vernetzung dar.

Wie genau Sie davon profitieren können, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Was ist ein VPN-Netzwerk?

Die Hauptfunktion eines VPN liegt darin, Ihre IP-Adresse im Internet zu verbergen. Es fungiert als Tunnel, über den Sie verschlüsselt auf externe Netzwerke zugreifen können (vorausgesetzt, Sie sind dazu berechtigt). Der Datenaustausch ist dabei vom restlichen Internet isoliert.

Ihre Anfrage wird dabei über einen speziellen Remote-Server umgeleitet. Statt Ihres Ausgangsgeräts wird eben dieser als Quelle Ihrer IP-Adresse angezeigt.

Durch die Verschleierung Ihrer IP-Adresse wirkt es, als wären Sie Teil des lokalen Netzwerks. Zudem können Sie je nach Nutzung auch Ländersperren (Geoblocking) umgehen und sicher in öffentlichen Netzwerken surfen.

Wegen ihrer vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten und der erhöhten Sicherheit finden VPNs sowohl im privaten Umfeld als auch in Unternehmen und öffentlichen Institutionen Anwendung. So können Sie auch die Sicherheit Ihres Unternehmens steigern.

Wichtig: Die Nutzung von VPNs ist in Deutschland legal und erleichtert beispielsweise die Remote-Arbeit. Möchten Sie jedoch hauptsächlich Ländersperren umgehen, um auf in Deutschland nicht verfügbare Streaming-Inhalte zuzugreifen, sollten Sie zunächst die AGB des entsprechenden Streaming-Anbieters prüfen. Hier geraten Sie schnell in eine rechtliche Grauzone.

Häufige Einsatzgebiete und Funktionen von VPNs

Sicherer Fern-Zugriff
Unternehmen und Hochschulen gewährleisten Mitarbeitern oder Studenten über ein VPN die Möglichkeit, auch außerhalb des Büros oder Campus auf interne Daten zuzugreifen.

Verbindung verschiedener Netzwerkstandorte
VPN ermöglicht ebenfalls, verschiedene Zweigstellen von Unternehmen sicher und auf große Entfernung miteinander zu verbinden.

Geografische Freiheit
Mit der Verbindung zu einem Server im Ausland und einer entsprechenden IP-Adresse können Sie Zugriff auf länderspezifische Inhalte erhalten. Das ist häufig der Fall im Bereich des Streamings oder Gaming – wie eingangs erwähnt, sollten Sie hier aber immer die entsprechenden AGB im Blick haben.

Sicherheit in öffentlichen Netzwerken
Wenn Sie sich in ein öffentliches WLAN wie etwa am Flughafen oder in einem Café verbinden, ist das immer mit einem Risiko verbunden. Um in unsicheren Netzwerken trotzdem sicher zu surfen, ist ein VPN optimal. Der Tunnel wirkt wie eine zusätzliche Schutzschicht.

Privatsphäre beim Surfen
Um sich anonym im Internet aufzuhalten, können Sie ebenfalls ein VPN nutzen. Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass dies vor allem Ihrer eigenen Datensicherheit dient. Dadurch wird das Internet aber nicht zum rechtsfreien Raum. Im Verdachtsfall sind illegale Aktivitäten weiterhin über Umwege und per Cookies, Browser-Fingerprinting und Ähnlichem nachverfolgbar.

Verschiedene Arten von VPNs

Man unterscheidet zwischen drei unterschiedlichen Typen von VPNs je nach Einsatz.

Mit End-to-End-VPNs werden zwei Clients (Rechner oder andere Endgeräte), die sich in unterschiedlichen Netzwerken befinden, miteinander verbunden. Auf beiden Seiten müssen hierbei eine entsprechende Software installiert sein und beidseitiger Zugriff gewährleistet werden. Diese Methode wird häufig bei der Fernwartung und den Fernzugriff durch IT-Personal eingesetzt.

End-to-Site-VPNs ermöglicht die Verbindung zwischen mehreren befugten Nutzern mit einem bestimmten Netzwerk. Auf diese Weise könnten Sie Ihren Mitarbeitern ermöglichen, von zu Hause oder unterwegs aus, auf das Unternehmensnetzwerk zuzugreifen. Dazu wird ihnen eine unternehmensinterne IP-Adresse zugeordnet.

Großunternehmen mit mehreren Zweigstellen greifen in der Regel auf Site-to-Site-VPNs zurück, um die unterschiedlichen Standorte miteinander zu verbinden. Hierbei kommen Router, VPN-Gateways-Server oder Software-Clients zum Einsatz.

VPN-Protokolle und ihre Wichtigkeit

Wie gut die grundlegenden Ziele Sicherheit, Datenschutz und Anonymität umgesetzt werden, entscheiden VPN-Protokolle. Sie übernehmen wichtige Aufgaben wie Authentifizierung, Verschlüsselung und die Datenübertragung. Zudem bestimmen sie, welche Geschwindigkeiten, Fähigkeiten und Sicherheitsstufen erreicht werden können.

Sie bilden gewissermaßen die Regeln, die festlegen, wie genau Ihr VPN-Tunnel aufgebaut ist. Es ist daher wichtig, dass Sie sich für das Protokoll entscheiden, das am besten zu Ihren Zwecken passt. Dafür ist ein bisschen Recherchearbeit notwendig, denn es gibt einige unterschiedliche VPN-Protokolle mit verschiedenen Vor- und Nachteilen.

Die häufigsten Protokolle

SSL-VPN verwendet das SSL/TLS-Protokoll (Secure Sockets Layer/Transport Layer Security) und ermöglicht den sicheren Zugriff über einen Webbrowser, ohne eine spezielle Software zu installieren. Es arbeitet auf der Anwendungsschicht (Schicht 7 des OSI-Modells) und sichert den Datenverkehr von zumeist Webbrowsern. SSL-VPN findet häufig Gebrauch in Remote-Situationen.

IPsec (Internet Protocol Security) arbeitet auf der Vermittlungsschicht (Layer 3 des OSI-Modells) und umfasst ein ganzes Protokoll-Set. Es kann den gesamten Datenverkehr zwischen zwei Netzwerken, aber auch einem Host und einem Netzwerk sichern. Für die Nutzung ist in der Regel ein VPN-Client notwendig, der auf dem Endgerät installiert ist. Es wird meist für Site-to-Site-Verbindungen genutzt, kann aber auch für Remote-Anwendungen verwendet werden.

Darüber hinaus gibt es Protokolle wie WireGuard, OpenVPN oder L2TP.

VPN-Gateways: Hardware und -Software

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, VPN zu implementieren und auch diese sind abhängig von Ihrem Anwendungsfall.

VPN-Hardware wird häufig in größeren Unternehmen eingesetzt, da sie über eine hohe Leistung verfügt und auch viele Verbindungen gleichzeitig gewährleisten kann. So können Sie eine bessere IT-Infrastruktur aufbauen. Die entsprechenden Geräte bringen von Haus aus entsprechende Funktionen mit sich. Hier haben Sie Wahl zwischen dedizierter VPN-Hardware (nur für den VPN-Zweck geeignet) und multifunktionalen Geräten wie beispielsweise Router. Bekannte Hersteller für solche Lösungen ist beispielsweise Cisco.

VPN-Softwarelösungen gibt es sowohl kostenlos als auch zahlungspflichtig, als Open-Source-Software oder als cloudbasierten Dienst. Sie lassen sich einfach und flexibel einrichten, sodass Sie schnell Zugriff darauf haben. Damit werden sie zur optimalen Wahl für kleine Anwendungen im Privatbereich oder kleineren Unternehmen.

VPN einrichten – das sollten Sie beachten

Haben Sie sich für ein VPN entschieden, das zu Ihren Ansprüchen passt, kommt die Konfiguration auf Sie zu. Wie genau Sie bei der Implementierung vorgehen müssen, hängt unter anderem mit Ihrem Betriebssystem und der Wahl Ihrer Soft- oder Hardware zusammen. Eine universelle Anleitung gibt es daher nicht.

Tipps zur einfachen Einrichtung:

  1. Spätestens bei einer komplexeren IT-Infrastruktur sollten Sie die VPN in einem Netzwerkdiagramm visuell darstellen. So behalten Sie den Überblick darüber, wie und welche Teile Ihres Netzwerks miteinander kommunizieren.
  2. Definieren Sie konkrete Richtlinien darüber, wer Zugriff auf das VPN bekommt und welche Ressourcen darüber erreichbar sein sollen.
  3. Achten Sie darauf, dass alle Clients mit der entsprechenden Software ausgestattet und fachgerecht konfiguriert werden. Statten Sie Mitarbeiter mit einer klaren Anleitung dazu aus.
  4. Testen Sie das VPN gründlich, um sicherzustellen, dass es wie erwartet funktioniert und alle notwendigen Sicherheitsaspekte erfüllt.
  5. Überwachen Sie regelmäßig den VPN-Verkehr und die Protokolle, um möglichen Sicherheitslücken frühzeitig zu entdecken und halten Sie Soft- und Hardware aktuell.

Sie möchte noch mehr über Netzwerke wissen?

Dann lesen Sie doch direkt weiter. In unserem Blog veröffentlichen wir regelmäßig hilfreiche Beiträge zu IT-Themen und Netzwerktechnik. Werfen Sie doch im Anschluss gleich einen Blick auf diese Themen:

Netzwerktypen: Übersicht über Arten und Anwendungsgebiete
IT-Sicherheit in Unternehmen: Bedeutung und Lösungen
Netzwerktechnik-Grundlagen: Das kleine Einmaleins der Netzwerke

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