28. November 2023
Linda Fritzler

Netzwerkkabel: Unterschiede und die passende Wahl für Ihre Ansprüche

Obwohl WLAN mittlerweile nahezu überall verfügbar ist, haben Netzwerkkabel noch lange nicht ausgedient. Sie sorgen für eine stabile Verbindung und maximieren die Geschwindigkeit der Datenübertragung – nicht nur im professionellen, sondern auch im privaten Umfeld.

Voraussetzung dafür ist, dass Sie passende Ausführung für Ihre Anforderungen wählen. Damit das in Zukunft kein Problem mehr für Sie ist, erfahren Sie hier, worin sich Netzwerkkabel unterscheiden.

Was ist ein Netzwerkkabel?

Netzwerkkabel ermöglichen die Datenübertragung zwischen unterschiedlichen Geräten innerhalb eines (LAN-)Netzwerkes. Diese physische Verbindung zwischen beispielsweise Switches, Computern und Servern ist weitaus stabiler und schneller als WLAN-Verbindungen.

Deshalb ist die Verwendung im Unternehmensumfeld, beim Streamen oder anderen Anwendungsfällen mit hohen Anforderungen nicht wegzudenken.

Die Art des Netzwerkkabels ist außerdem ausschlaggebend dafür, wie viel der möglichen Geräteleistung erreicht werden kann.

Übrigens: Alternativ spricht man auch von Ethernet- oder LAN-Kabeln. Ein weiteres Wort, das als Synonym genutzt wird, ist Patchkabel. Genau genommen handelt es sich dabei allerdings um Kabel, die unter einem Meter lang sind.

Per Definition gibt es mehrere Arten von Netzwerkkabeln, zu denen beispielsweise auch Hoax- oder Crossover-Kabel gehören. Da diese in modernen Netzwerken allerdings kaum eine Rolle spielen, sparen wir diese an dieser Stelle aus. 

Twisted-Pair-Kupferkabel: der Standard in stabilen Netzwerken

Kupferkabel sind am weitesten verbreitet und finden sich daher in nahezu jedem Netzwerk wieder. Die Datenübertragung erfolgt elektrisch. Man spricht hier auch von Twisted-Pair-Kabeln. Die Kupferadern in diesen sind paarweise miteinander verdrillt (schraubenförmig umeinandergewickelt). Sie bieten einen besseren Schutz gegen elektrische und magnetische Störfelder als parallel zueinander laufende Adern.

Damit sie jeder Beanspruchung von kleinen Datenmengen im Homeoffice bis zu riesigen Übertragungen zeitgleich in Unternehmen gerecht werden, werden die Netzwerkkabel zudem in Kategorien (Category = CAT) von 1-8 unterschieden.

Da Kabel der CAT 1-4 heute kaum bis gar nicht mehr verwendet werden, stellen wir Ihnen im Folgenden nur die für Sie relevanten Ausführungen vor.

CAT5/CAT5e

CAT5e-Kabel sind der Standard für die Heimanwendung und liegen beispielsweise den handelsüblichen Routern bei. Sie bieten eine Bandbreite von 100 MHz und Übertragungsraten von bis zu 1000 Mbits/s und erreichen somit den Gigabit-Bereich. Darüber hinaus sind sie abgeschirmt und somit reduziert störanfällig.

Sie werden zunehmend den veralteten CAT5-Kabeln vorgezogen, die nur eine Datenübertragung von bis zu 100 Mbit/s unterstützen und keine Abschirmung haben.

CAT6/CAT6a

Die nächste Kategorie überzeugt mit noch schnellerer Datenübertragung. Damit werden diese Netzwerkkabel im Unterschied zu ihren Vorgängern in anspruchsvolleren Heimanwendungen oder sogar in mittelständischen Unternehmen genutzt. Sie sind eine gute Wahl bei regelmäßigem Gaming, Homeoffice oder intensiveren Up- und Downloads. Darüber hinaus können Kabel ab dieser Kategorie als sogenannte Verlegekabel verwendet, also unter Putz verlegt werden.

Auch hier unterscheidet man die Netzwerkkabel dieser Kategorie in zwei Klassen: CAT6-Kabel verfügen über eine Bandbreite von 250 MHz und 1000 Mbits/s, CAT6a-Kabel sogar 500 MHz und 10.000 Mbit/s – und damit 10-GB-Ethernet.

Die Abschirmung dieser Kabel ist noch besser als die der 5. Kategorie.

CAT7

Diese Netzwerkkabel unterscheiden sich unter anderem, weil sie manchmal über einen GG45- statt einen RJ45-Stecker verfügen. Diese Ausführungen sind aber abwärtskompatibel. Hier wird großer Wert auf eine solide Abschirmung gelegt, sodass ein störungsarmer Betrieb erreicht wird.

Zusammen mit der Bandbreite von 600 MHz und der Übertragungsgeschwindigkeit von 10.000 Mbit/s sind die Kabel in größeren Firmen- und IT-Netzwerken beliebt.

CAT8

CAT8-Kabel werden in Bereichen verwendet, in denen Hochleistung verlangt wird. Es handelt sich dabei um die aktuell leistungsfähigsten Netzwerkkabel – und zwar mit Abstand. Mit einer Bandbreite von 2000 MHz und einer Übertragungsgeschwindigkeit von 40.000 Mbits/s heben sie sich weit von den vorherigen Kategorien ab.

Ein solches Kabel eignet sich für Sie beispielsweise im Unternehmensumfeld und in riesigen Serverräumen.

Unterschiedliche Twisted-Pair-Kabel im Überblick

CAT5 CAT5e CAT6 CAT6a CAT7 CAT8
Bandbreite 100 MHz 100 MHz 250 MHz 500 MHz 600 MHz 2000 MHz
Geschwindigkeit 100 Mbit/s 1000 Mbit/s 10.000 Mbit/s 10.000 Mbit/s 10.000 Mbit/s 40.000 Mbit/s
Abschirmung keine gut gut
gut sehr gut sehr gut
Verbindungstyp RJ45 RJ45 RJ45
RJ45 RJ45 oder GG45 RJ45 oder GG45
Anwendung Vereinzelt in Heimnetz-
werken
Standard für Heimnetz-
werke
Heimnetz-
werke mit höheren Anforderun-
gen
Heimnetz-
werke + mittlere Unternehmen
Heimnetz-
werke + mittlere Unternehmen
Große Unternehmen mit hohem Datenverkehr

Glasfaserkabel für besonders hohe Anwendungen

Neben den klassischen und weit verbreiteten CAT- werden zudem Glasfaserkabel (auch: Lichtwellenleiter (LWL) oder Lichtleitkabel (LLK) zunehmend relevant.

Das Innenleben dieser Kabel besteht aus Fasern, die Lichtimpulse verwenden, um Informationen weiterzuleiten. Diese sind jeweils einzeln mit einer Kunststoffbeschichtung umzogen, die dann gebündelt und ummantelt werden.

Weiter unterscheidet man bei diesen Netzwerkkabeln zwischen:

  • Singlemode-Glasfasern verfügen über einen kleinen Kern, über den ein Lichtmodus übertragen wird. Eignet sich für Hochgeschwindigkeits- und Langstreckenanwendungen
  • Der Kern von Multimode-Glasfasern ist größer als die Wellenlänge des Lichts und kann mehrere Strahlen zeitgleich übertragen. Wird vor allem für Anwendungen genutzt, die eine hohe Zuverlässigkeit und Kapazität auf kurzen Strecken erfordern.

Netzwerkkabel: Unterschiede zwischen Kupfer und Glasfasern

Twisted-Pair-Kabel bilden den Standard und gewährleisten abhängig von der gewählten Leistungskategorie eine schnelle und zuverlässige Datenübertragung. Trotzdem wird der Ausbau des Glasfasernetzes stark vorangetrieben.

Das liegt an den Vorteilen, die diese Netzwerkkabel vorzuweisen haben. Dazu gehören unter anderen diese hier:

  • größere Bandbreiten
  • nicht von elektromagnetischen und elektrischen Störungen beeinflusst
  • Dämpfungsverlust bei langen Strecken ist geringer
  • hohe Sicherheit in Bezug auf die übertragenen Daten

Wahl des richtigen Netzwerkkabels

Ob Sie das volle Potenzial Ihrer Hardware ausschöpfen, ist stark von der Wahl der passenden Kabel abhängig. Als intensiver Gamer, als kleines oder riesiges Unternehmen – Sie werden den Unterschied nicht nur bemerken, in großen Netzwerk-Infrastrukturen kommen Sie ohne ein hochwertiges Kabel nicht aus.

Trotz Überblick über die unterschiedlichen Netzwerkkabel, wissen Sie nicht, welches Sie wählen sollen? Dann sprechen Sie uns gern an. Wir beraten Sie und helfen Ihnen entsprechend mit unserem Sortiment aus. Melden Sie sich gern über unser Anfrageformular.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Cat5-, Cat6- und Cat7-Netzwerkkabel unterscheiden sich vor allem in der Bandbreite (Frequenz) und den möglichen Übertragungsgeschwindigkeiten. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Einsatzbereiche.

Cat5/Cat5e:

  • Ältere und langsamere Kabel
  • Anwendung: Für Heimnetzwerke mit geringen Geschwindigkeitsanforderungen
  • Bandbreite: bis zu 100 MHz
  • Geschwindigkeit: bis zu 1 Gbit/s

Cat6:

  • Höhere Frequenz und Geschwindigkeit als Cat5/Cat5e
  • Eng gewickelte Adernpaare für Reduzierung von Störungen
  • Anwendung: Für moderne Netzwerke zu Hause oder in kleinen Büros
  • Bandbreite: bis zu 250 MHz
  • Geschwindigkeit: bis zu 10 Gbit/s (bei kurzen Distanzen), bis zu 1 Gbit/s (über 100 Meter)

Cat7:

  • Deutlich höhere Bandbreite und verbesserte Abschirmung gegenüber Cat6 und Cat5/Cat5e, schützt besser vor Störungen
  • Anwendung: Für Rechenzentren und große Unternehmen mit sehr hohem Datenverkehr
  • Bandbreite: bis zu 600 MHz
  • Geschwindigkeit: bis zu 10 Gbit/s (über 100 Meter)

Die verschiedenen Netzwerkkabel-Kategorien Cat5/Cat5e, Cat6 und Cat7 verfügen über unterschiedliche Bandbreiten und eignen sich daher für verschiedene Einsatzbereiche. Für die Standard-Internetnutzung zu Hause oder in kleinen Büros ist ein Cat5e- oder Cat6-Kabel ideal. Diese Kabel unterstützen Geschwindigkeiten von 1 Gbit/s bis zu 10 Gbit/s. Wer eine besonders stabile Verbindung mit geringer Störanfälligkeit benötigt, was besonders beim Gaming und Streaming notwendig ist, profitiert von einem Cat6a-Kabel. In größeren Büros und professionellen Netzwerken kommen häufig Cat7-Kabel zum Einsatz, da hier eine hohe Bandbreite und zuverlässige Datenübertragung erforderlich sind. Für hohe Geschwindigkeiten von bis zu 40 Gbit/s sind Cat8-Kabel ausgelegt, die vor allem in großen Rechenzentren genutzt werden und als besonders zukunftssicher gelten.

Ein abgeschirmtes Netwerkkabel (STP) benötigen Sie, wenn ein hohes Störpotential besteht, z. B. in der Nähe von Stromleitungen, in Industrieumgebungen oder in Rechenzentren. Durch die Schirmung wird die Datenintegrität geschützt, Signalverluste werden verringert, Fehlerraten reduziert und höhere Übertragungsgeschwindigkeiten ermöglicht. Ungeschirmte Netzwerkkabel (UTP) eignen sich, wenn keine starken elektronischen Störquellen vorhanden sind. Sie sind kostengünstiger und flexibler in der Handhabung. Für Heimnetzwerke und typische Büroanwendungen sind diese Kabel daher völlig ausreichend.

Service Hotline
+49 (0)391 8358-419549
Mo-Do, 09:00 - 16:30 Uhr und Fr, 09:00 - 15:00 Uhr
(zum deutschen Festnetztarif, Mobilfunkpreise richten sich nach dem jeweiligen Mobilfunkanbieter)
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