Wie in jedem Lebensbereich und jeder Branche spielt Nachhaltigkeit auch in der Informationstechnik eine immer wichtigere Rolle. Damit die IT nicht zu einer weiteren Klimabedrohung wird und zum Klimaschutz beiträgt, wird das Konzept der Green IT vorangetrieben.
Die Nutzung hat zum Ziel, nachhaltig und umweltfreundlich zu agieren. Gleichzeitig profitieren Sie bei Umsetzung von einer signifikanten Kosteneinsparung.
Was genau Sie sich unter dem Begriff Green IT vorstellen können und wie Sie sich diese zunutze machen können, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Green IT (auch nachhaltige IT oder Green Computing) umfasst verschiedene Ansätze mit dem Ziel, Informationstechnologie so nachhaltig wie möglich einzusetzen.
Dabei agiert man aus zwei verschiedenen Perspektiven heraus:
Eine allgemeingültige Definition oder feste Regeln für Green IT gibt es nicht, vielmehr handelt es sich dabei um einen Sammelbegriff. Die Bedeutung und damit einhergehende Umsetzung lassen sich aber von der allgemeinen Definition der Nachhaltigkeit ableiten.
Binden Sie eine ganzheitliche und IT-Nachhaltigkeitsstrategie in Ihr Unternehmen ein und profitieren Sie von ökologischen, sozialen und ökonomischen Vorteilen.
Wie also sieht Green IT in der Praxis aus und inwieweit können Sie die Umsetzung beeinflussen? Die Antwort hängt mit Ihrer Rolle im Gesamtkontext zusammen: Sind Sie Hersteller von IT-Hardware? Programmieren Sie Softwares für Unternehmen? Sind Sie dabei, eine IT-Infrastruktur aufzubauen?
Je nachdem, an welchem Punkt Sie sich befinden und welche Aufgaben Sie übernehmen, haben Sie unterschiedliche Einflussmöglichkeiten. Refurbishment ist dabei ein zentraler Punkt, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Es beschreibt den Prozess der Wiederherstellung von Produkten, bei dem diese voll funktionsfähig aufbereitet werden. Auch bei uns im Shop finden Sie refurbished Hardware. Weitere Informationen finden Sie außerdem in unserem Blogbeitrag "Gebrauchte IT-Hardware: so sinnvoll ist sie und so profitieren Sie davon". Zudem werden defekte Teile ausgetauscht und das Produkt gereinigt, um es wieder verkaufsfähig zu machen. Sie finden weitere Informationen zur IT-Reinigung in unserem Blogbeitrag "IT-Reinigung – ihr zeitliches Erfordernis sowie zu beachtende Aspekte".
Auch können Sie die Lebensdauer von Geräten positiv beeinflussen, indem sie unter optimalen Bedingungen genutzt werden, darunter fallen bspw. Geräte mit Kühlungsbedarf wie unterbrechungsfreie Stromversorgungen, die entsprechend gekühlt werden müssen.
Herstellung von Hard- und Software
Green IT bei der Anschaffung und Nutzung von IT-Systemen
Entsorgung
Obsoleszenz ist ein wichtiger Faktor, wenn es um Nachhaltigkeit von IT-Geräten geht. Dieser Aspekt umfasst vor allem den Produktlebenszyklus, einschließlich der Herstellung und der Entsorgung von Produkten. Unter Obsoleszenz versteht man somit den Prozess, bei dem Produkte altern und somit an Wert verlieren. Obsoleszenz kann unterteilt werden in geplante und ungeplante Obsoleszenz. Letzteres kann durch natürlichen Verschleiß passieren oder durch technologischen Fortschritt oder Modeeinflüsse beeinflusst werden.
Bei geplanter Obsoleszenz besitzen die Produkte mit Absicht eine begrenzte Lebensdauer. So werden Verbraucher ständig zum Neukauf gezwungen. Geplante Obsoleszenz ist somit ein negativer Einfluss im Bereich Green IT, denn durch diese wird die Menge Elektroschrott erhöht. Produkte werden demnach ersetzt anstatt repariert. Die Reduzierung geplanter Obsoleszenz kann zu einer längeren Produktlebensdauer und Ressourceneinsparung und Reduzierung des CO2-Fußabdrucks führen.
Schon regelmäßiges Homeoffice macht sich auf der Stromrechnung bemerkbar. Knapp 90-120 Euro mehr können Sie auf das Jahr gerechnet erwarten. In Unternehmen summieren sich diese Kosten nicht nur pro Mitarbeiter, denn eine professionelle IT-Infrastruktur umfasst insgesamt weit mehr Hard- und Software als ein Heimarbeitsplatz. Die Einsparung von Stromkosten ist häufig ausschlaggebend für die Umsetzung von Green IT, aber im Sinne der Nachhaltigkeit sind noch ganz andere Faktoren wichtig. Denn diese Kosten kommen schließlich durch einen entsprechend hohen Energiebedarf (nicht immer aus regenerativer Quelle) zustande. Damit einhergehend ist der Ausstoß von CO2.
Ein Faktor ist die Nutzung von Ökostrom, denn so kann der CO2 Fußabdruck stark reduziert werden.
Ein weiterer Faktor ist die Nutzung von Abwärme, denn in Serverräumen oder Rechenzentren wird viel Wärme erzeugt. Wenn diese Wärme zurückgewinnt wird, kann der Energieverbraucht gesenkt werden.
Haben Sie schon mal einen Serverraum betreten oder auch nur einen Computer aufgeschraubt, stoßen Sie zudem auf eine Menge Metall – und damit auf nicht erneuerbare Rohstoffe. Die Gewinnung und Verarbeitung dieser Rohstoffe hat große Auswirkungen auf den Klimaschutz.
Eine Bitkom-Studie aus 2022 zeigt: Server bilden in der IT die Spitze des Energiebedarfs.
Dank des großen Anteils an regenerativer Energie zeigten die daraus resultierenden Treibhausgasemissionen von 2018-2020 einen Rückgang. 2021 und 2022 sind die CO2-Emissionen allerdings aufgrund des höheren Kohle-Anteils im deutschen Energiemix wieder gestiegen. (vgl. Deutsche Rechenzentren wachsen weiter und werden effizienter, Stand 28.08.2023).
Im Zuge einer Umfrage der oben genannten Studie gab die Mehrheit der Betreiber großer Rechenzentren zudem an, dass sie mit einem Wachstum dieser rechnen. IT-Flächen, Zahl der Server und damit einhergehend Stromverbrauch und Treibhausgasemissionen werden also voraussichtlich weiter ansteigen.
Auch andere IT Geräte verbrauchen viel Strom. Ein weiteres Beispiel sind Netzwerk-Switches, welche im Dauerbetrieb laufen müssen, damit ein Netzwerk funktioniert. Wie Sie hier Strom sparen und die Kosten senken können, erfahren sie in unserem Blogbeitrag "Netzwerk-Switch: Stromverbrauch senken und Kosten sparen". Wir bieten eine zahlreiche Auswahl an generalüberholten IT-Geräten, darunter Switches, Server, Router oder Firewalls.
Auszeichnungen im Sinne des Umweltschutzes gibt es schon länger. Einige davon betreffen auch die IT. Bisher gibt es aber noch keine offizielle Regelung, die Green IT fest bestimmt. Sie können sich aber an der Strategie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz orientieren. Dieses bietet Ihnen eine Handlungsempfehlung zur Umsetzung der Green IT Initiative an. Darüber hinaus können Sie beim Kauf neuer Komponenten auf entsprechende Siegel achten.
Der Blaue Engel (Blauer Engel, Stand. 04.09.23) ist beispielsweise ein Umweltzeichen der Bundesregierung und Teil des Bundesumweltministeriums, des Umweltbundesamts (UBA), der Jury Umweltzeichen und RAL gGmbH. Betreiber von Rechenzentren können dieses erhalten, wenn sie entsprechende Maßnahmen umsetzen.
Das Energy Star Label entstand 1992 durch das US-amerikanische Umweltbundesamt und zertifiziert weltweit energieeffiziente IT-Geräte, darunter Server, USV-Anlagen oder Computer. Die Europäische Gemeinschaft ist seit 2002 mit beteiligt.
Die WEEE-Richtlinie 2012/19/EU (Waste of Electrical and Electronic Equipment) trat am 14. August 2012 in Kraft. Diese Richtlinie ist bekannt als WEEE2 und hat in der EU das Ziel den Vertrieb und die ordnungsgemäße Rücknahme und Entsorgung von Elektronik-Altgeräten. Alle verkauften Elektrogeräte müssen nach WEEE2 in der EU registriert werden.
Darüber hinaus legt die Ökodesign-Richtlinie (offiziell 2009/125/EG) europarechtlich die Anforderungen für umweltgerechtes Design von „energieverbrauchsrelevanten Produkten“ fest. Hierunter fallen auch Systeme und Geräte, die in der IT-Branche verwendet werden.
Die RoHS-Richtlinie 2011/65/EU zielt darauf ab, Substanzen wie Blei oder Chrom auf Höchstkonzentrationswerte zu begrenzen. Somit werden gefährliche Stoffe in IT-Geräten für alle EU-Mitgliedstaaten beschränkt. Dadurch wird Recycling von Elektroaltgeräten gefördert und deren Auswirkungen auf die Umwelt minimiert.
Vorteile von Green IT
Herausforderungen von Green IT
Es ist entscheidend, dass Unternehmen und Einzelpersonen durch Bildungsmaßnahmen lernen, wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit ist. Zu diesen Maßnahmen gehören Schulungsprogramme, Workshops oder Informationskampagnen, welche nicht nur technisches Wissen über umweltfreundliche Hardware und Software, sondern auch die Vorteile einer nachhaltigen IT-Nutzung vermitteln.
Smart Metering umfasst die Nutzung von Ressourcen wie Wasser, Gas und Strom. Dabei wird nämlich ein intelligenter Stromzähler eingesetzt, um genau den Energieverbrauch zu überwachen. Die Daten werden sehr präzise erfasst und können so verbessert werden. Smart Metering fördert somit die nachhaltige Energieversorgung.
Nachhaltigkeit wird öffentlich breit besprochen. Dass entsprechende Maßnahmen notwendig sind, ist daher keine Neuigkeit. Dass aber auch Informationstechnik grün sein kann, haben noch längst nicht alle Unternehmen für sich entdeckt. Die Digitalisierung hilft, neue Möglichkeiten für bessere Ressourceneffizienz und umweltfreundliches Arbeiten zu eröffnen.
Neben den offensichtlichen Vorteilen – Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit, soziale Komponenten – profitieren Sie auch, weil Sie Ihrer Konkurrenz einen Schritt voraus sind.
Auch wir arbeiten mit Herstellern zusammen, die sich für Green IT engagieren und großen Wert auf Nachhaltigkeit legen. Dazu gehören Unternehmen wie Cisco, HPE Aruba und Juniper. Zusätzlich bieten wir generalüberholte IT-Geräte verschiedener Marken an, darunter APC, Eaton und Fortinet, die besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legen.
Auf unserer Website finden Sie ein umfassendes und nachhaltiges Produktportfolio dieser Hersteller.
Mit Green IT geben Sie Ihrem Image eine neue Richtung, sparen bares Geld und leisten einen wertvollen Beitrag zum Allgemeinwohl. Das ist eine Überlegung wert, finden Sie nicht?
Green IT kann strategisch in Unternehmensprozesse integriert werden, indem:
Green IT verbessert die Produktivität und Effizienz von Unternehmen durch die Reduzierung des Energieverbrauchs, die Verlängerung der Lebensdauer von IT-Geräten, die Optimierung von Prozessen und die Verringerung des Bedarfs an physischer Hardware.
Green IT fördert die digitale Transformation von Unternehmen, indem sie Effizienz steigert, Kosten senkt, Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil etabliert und die Einhaltung regulatorischer Anforderungen unterstützt.
Green IT trägt zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und des Energieverbrauchs bei, was zu einer geringeren Umweltbelastung führt. Darüber hinaus unterstützt sie Unternehmen bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Umweltstandards, was das Risiko von Strafen und rechtlichen Konsequenzen verringert.